Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten Beschwerden der Deutschen. Gerade bei all jenen, die tagtäglich im Büro vor dem PC arbeiten, zählen Rückenprobleme, Nackenschmerzen und Verspannungen zu den größten Gesundheitsproblemen.
Doch was sind die genauen Ursachen und wie gehen Betroffene mit den Schmerzen um? Erfahren Sie in diesem Artikel alles Wichtige über Rückenschmerzen.
1. Welche Ursachen haben Rückenschmerzen?
Bewegungsmangel: Eine der häufigsten Ursachen von Rückenschmerzen ist und bleibt Bewegungsmangel. Vor allem im Büroalltag führt langes und ununterbrochenes Sitzen zu einem Bewegungsdefizit und somit zu Kreuzschmerzen.
Durch zu wenig Zeit für regelmäßigen Sport und eine aktive Freizeitgestaltung, werden Rückenprobleme verstärkt hervorgerufen.
Fehlhaltung & Überlastung: Durch eine einseitige Sitzhaltung kommt es häufig zu Fehlhaltungen, die sich über die Zeit zunehmend einstellen. Ähnlich ist es auch bei körperlich anstrengenden Berufen, in denen falsches Heben und Tragen Überlastungsprobleme der Rückenmuskulatur ausgelöst werden.
Die Muskulatur verliert durch die falsche Haltung und Belastung ihre ursprüngliche Dehnbarkeit. Folglich verhärten die Muskeln und Schmerzen werden hervorgerufen.
Psychische Ursachen: Darüber hinaus können psychische Ursachen wie Ängste, Frust, Überforderung oder Stress ebenfalls Verspannungen im Rücken auslösen. Alltagsstress und Arbeitsüberforderung, beispielsweise durch häufigen Zeitdruck, drückt sich oftmals physisch und körperlich aus. So sind beispielsweise Schlafstörungen bei Rückenschmerzen keine Seltenheit.
Wenn selten Zeit bleibt, abzuschalten und Gelassenheit zu genießen, dann führt innere Anspannung auch zu einer körperlich spürbaren Verspannung.
Besondere Ursachen für Rückenbeschwerden
Schwangerschaft: Hier kann eine spezielle Form von Kreuzschmerz während Schwangerschaft auftreten. In der Schwangerschaft werden die Muskeln, Bänder und Gelenke im Rücken gedehnt und durch das zunehmend größer werdende Baby ungewohnten Belastungen ausgesetzt.
Dies kann zu Verspannungen der Muskulatur führen und Rückenschmerzen verursachen. Diese Beschwerden verschwinden aber gewöhnlich nach der Geburt.
Krankheiten als Ursachen: In seltenen Fällen können auch schwerwiegende Krankheiten wie Infektionen, Tumorerkrankungen oder Gefäßleiden Rückenschmerzen verursachen.
Bei anhaltenden Rückenschmerzen sollte stets ein Arzt aufgesucht werden, um eine genaue Diagnose durchzuführen.
Wozu können Rückenschmerzen führen?
Folgen: Die Folgen von starken Rückenschmerzen reichen von Schwindel, Kreislaufstörungen, Kopfschmerzen und Übelkeit bis zu chronischen Rückenschmerzen, die eine massive Einschränkung der Lebensqualität bedeuten.
Mit zunehmendem Alter unterliegt die Wirbelsäule, genauso wie die anderen Bestandteile des Skeletts einem chronischen Verschleißprozess. Dieser kann Bandscheiben, Wirbelgelenke und beteiligte Weichteile betreffen. Hexenschuss, Gelenkschmerzen und Schmerzen im unteren Rücken sind nur einige Beschwerden, die im Alter auftreten können.
Weitere Informationen: In einer eigenen Unterseite des Ratgebers haben wir Ihnen außerdem eine Übersicht verschiedener Ursachen von Rückenschmerzen gesammelt.
2. Wie lassen sich Rückenschmerzen behandeln?
Bewegung: Es gibt viele Behandlungsmethoden für Rückenschmerzen, die je nach Variation der Schmerzen angewendet werden sollten. Im Vordergrund der Behandlung steht sowohl bei Rückenschmerzen aktive Bewegung – soweit es die Schmerzen zulassen.
Diese dient hierbei sowohl zur Schmerzbehandlung als auch zur Prävention und sollte zumindest zu Beginn einer Therapie von einem Physiotherapeuten oder Reha-Trainer begleitet werden. Rückenübungen fürs Büro finden Sie in unserem Artikel:
Bürogymnastik: Rückenübungen fürs Büro
Fitness und Kräftigung: Dazu gehört im weiteren Sinne eine bewegungsreiche und gesunde Lebensweise. Fitness, Sport, Yoga, Spaziergänge oder Krankengymnastik können die Rückenmuskulatur wieder entspannen, aufbauen und stärken.
Gezieltes Krafttraining, egal ob in einem Fitnessstudio oder im Rahmen einer Physiotherapie soll die Beweglichkeit verbessern, die Rumpfmuskulatur stärken und die Wirbelsäule stabilisieren.
Auch hier gilt: Eine professionelle Begleitung durch einen erfahrenen Physiotherapeuten oder einen ausgebildeten Trainer ist empfohlen.
Konsultieren Sie stets einen Arzt
Medikamente: Was tun bei akuten Rückenschmerzen? Bessern sich die Rückenschmerzen nach ein paar Tagen nicht oder werden sie sogar schlimmer, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Wer zu lange wartet und die Warnzeichen ignoriert, riskiert gesundheitliche Schäden.
Medikamente, wie beispielsweise Schmerzmittel, helfen, den Alltag zu bewältigen und trotz Schmerzen aktiv in Bewegung bleiben zu können.
Medikamente sollten aber nicht zur Dauerlösung werden oder als alleiniges Behandlungsmittel dienen. Die Behandlung sollte die Beschwerden auf ein akzeptables Maß verringern.
Deshalb muss sich der Einsatz der Medikamente nach der Intensität der Schmerzen richten und immer unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden.
Die richtige Dosierung finden
Ohne ärztliche Anweisung sollten niemals Medikamente eingenommen werden. Begleitend gibt es nicht-medikamentöse Maßnahmen wie Wärmeanwendungen und Akupunktur, die die Durchblutung fördern und schmerzhaft verkrampfte Muskeln entspannen.
Auch pflanzliche Wirkstoffe wie Capsaicin oder Extrakte der Weidenrinde verringern die Beschwerden und werden von vielen Apothekern empfohlen.
Jedoch sind auch Massagen mit entspannenden oder aktivierenden Massageölen und Bäder angenehm und wohltuend. Dadurch bieten sie sowohl körperliche sowie innere Entspannung. Sie fördern die Durchblutung der Muskulatur und lockern dadurch bestehende Verspannungen.
3. Wie beugt man Rückenschmerzen im Alltag vor?
Der erfolgsversprechenste Weg, um Rückenschmerzen vorzubeugen, ist aktiv zu sein! Mehr Bewegung in den Alltag zu bringen ist gar nicht so schwer. Für den Start haben wir einige Tipps aufgezählt, die praktischerweise kaum Zeit beanspruchen. Ihr Rücken wird es Ihnen danken!
Tipps zur Vorbeugung
Rückenübungen: Führen Sie regelmäßig Rückenübungen durch und tun Sie sich was gutes. Diese beanspruchen kaum Zeit und beugen Rückenschmerzen nachhaltig vor.
Sport & Bewegung: Wichtig ist eine sportlich aktive Freizeitgestaltung, die sowohl Ausdauerelemente wie Joggen, Schwimmen oder Spazieren gehen als auch Kraftteile und Rückengymnastik zu Hause, im Büro oder Fitnessstudio beinhalten sollte.
Fit im Büro
Bewegung im Büro: Vermeiden Sie zu langes Sitzen. Legen Sie immer wieder kleine Pausen zum Aufstehen und Gehen ein. Wenn Sie die Möglichkeit haben, wechseln Sie hin und wieder an einen Steharbeitsplatz oder ein Stehpult.
Richtige Haltung: Eine gerade Haltung beim Sitzen, Gehen und Stehen ist wichtig für die Wirbelsäule. Es gilt: Beim Heben schwerer Lasten in die Knie gehen und aus den Knien heraus heben. Niemals durch Beugen des Rückens heben!
Ergonomie am Arbeitsplatz: Oft treten Rückenschmerzen im Büroalltag auf. Stellen Sie Ihren Bürostuhl optimal ein! Allein die Anschaffung eines ergonomischen Bürostuhls reduziert das Risiko an einer Skelett- oder Muskelstörung zu erkranken. Auch die Einrichtung des Arbeitsplatzes spielt hier eine große Rolle.
Lassen Sie es sich gut gehen
Entspannung: Nicht nur durch Training, sondern auch durch verschiedene Entspannungsmaßnahmen, können wir unseren Muskeln etwas Gutes tun. Massagen, Yoga oder Saunagänge können dabei helfen Anspannungen in unseren Muskeln zu lösen.
Auch alternative Behandlungen wie Akupunktur und Faszien dienen dazu, verkrampfte Muskeln zu lockern.
Wärmebehandlung: Mit Bädern, Salben und Ölen, die wärmend, durchblutungsfördernd oder schmerzstillend wirken, können Sie eine verspannte Rückenmuskulatur schnell wieder lockern.
Ernährung: Auch die Ernährung spielt eine wichtige Rolle und kann Rückenschmerzen vorbeugen.