Eine schlechte Körperhaltung kann nicht nur eine negative Wirkung auf unseren Körper haben, sondern auch auf unsere Psyche. Erfahren Sie in diesem Artikel wie Sie Ihre Körperhaltung verbessern und ihren Geist stärken.
Neben den gravierenden gesundheitlichen Folgen eines sitzenden Lebensstils ist auch die Körperhaltung Opfer unserer modernen Arbeitsweise. Eine schlechte Körperhaltung definiert man als eine unnatürliche Positionierung der Wirbelsäule, bei der eine verkrümmte Haltung des Körpers betont wird. Dies hat zufolge, dass Muskeln und Wirbel in gespannten Positionen gehalten werden, was Druck auf das darunterliegende Gewebe ausübt. Hält man den Körper auf Dauer in einer verspannten Haltung, kann es zu chronischen Schmerzen – meistens im Kreuz, aber auch in den Armen sowie in den Schultern und Nacken führen.
1. Schlechte Haltung hat geistige Folgen
Unsere Körperhaltung hat Folgen, die weit über Wehwehchen hinauslaufen. Wer sich depressiv fühlt und mit einer entsprechenden Körperhaltung auftritt, wird oft als schwach und verletzlich von anderen wahrgenommen, auch wenn dies nur unterschwellig geschieht. Eine untrainierte Körperhaltung führt nicht nur zu einer schlechten Selbstwahrnehmung, sondern hat auch negative Auswirkungen auf die Einschätzung der eigenen Leistung. Zum Glück gilt auch die Kehrseite dieses Effekts. Denn Forscher in Neuseeland haben herausgefunden, dass depressive Menschen Ihre Stimmung sowie ihr Auftreten durch eine aufrechte Körperhaltung verbessern können. Eine gute Körperhaltung stärk somit auch nachweislich das Selbstbewusstsein.
Bei so vielen gesundheitlichen sowie geistigen Folgen, lohnt es sich mehr über die Ursachen und Lösungen einer schlechten Haltung zu erfahren. Im Artikel finden Sie vier verschiedene Haltungsprobleme und wie Sie diese lösen.
2. Körperhaltung verbessern: Probleme und Lösungen
2.1. Krumm-Dasitzen
Wer seine Körperhaltung verbessern möchte, sollte in erster Linie einen Blick auf die Sitzhaltung werfen. Denn ob in der Bahn, im Auto oder im Büro ist die Sitz-Position unausweichlich. Obwohl eine schiefe Sitzhaltung nicht unbedingt direkt zu Rückenschmerzen führt, kann sie langfristig zu Verspannungen der Muskulatur und des Weichgewebes führen.
Um die Körperhaltung zu verbessern und Verspannungen im Rücken zu vermeiden, empfiehlt es sich Korrekturmaßnahmen zu ergreifen. Hier kann man beispielsweise Übungen machen, die auf das Gesäß, die Bauchmuskeln und den Rücken zielen. Der Unterarmstütz sowie die Brückenstellung (auch Setu Bandhasana genannt) sind Beispiele gängiger Übungen gegen eine schlechte Sitzhaltung.
2.2. Auf einem Bein lehnen
Auch wenn es sich bequemer anfühlt, das Gewicht auf ein Bein zu verlagern, während man sich über längere Zeit im Stehen befindet, sollte diese Position vermieden werden. Der Grund dafür ist, dass man dabei übermäßigen Druck auf eine Seite des unteren Rückens und der Hüfte ausübt. Stattdessen sollte man sich angewöhnen, sein Gewicht gleichmäßig auf beide Beine zu verteilen. Hier kann man zur Stärkung der Muskulatur wieder folgende Übungen anwenden: Beinheben auf der Seitenlage, die Brückenstellung sowie den Unterarmstütz.
2.3. Abgerundete Schultern
Auch unter dem Begriff “Mom-Haltung” bekannt, beschreiben abgerundete Schultern eine schlechte Körperhaltung bei der die Schultern nach vorne gezogen sind. Dies hat zur Folge, dass die Schultern sich nicht mehr in der richtigen Position im Verhältnis zum restlichen Körper befinden. Diese Form der Fehlhaltung verdankt ihren Namen der körperlichen Belastung, die mit dem Stillen und der Kinderbetreuung verbunden ist.
Ganz leicht lässt es sich überprüfen, ob die Schultern abgerundet sind: Schaut man in den Spiegel und merkt, dass die Fingerknöchel nach vorne gewandt sind, kann dies ein Indiz für einen schwachen oberen Rücken bzw. Verspannungen in der Brust sein.
Zu den Maßnahmen, um die Mom-Haltung loszuwerden, gehören u.a. Übungen, wie der Türrahmen-Stretch. Dabei legt man die Arme nach oben auf den Türrahmen und stellt einen Fuß nach vorne durch die Tür. Als nächstes beugt man das vordere Knie, bis eine Dehnung entlang der Vorderseite der Brust bzw. den Schultern zu spüren ist. Die Oberarme sollten waagerecht zum Boden sein und die Unterarme entlang des Türrahmens liegen.
Zu weiteren Übungen zählen Hüftbeugemuskel-Dehnungen sowie Schulter-Liegestütze.
2.4. Über die Tastatur biegen und “Textnacken”
Sich verkrümmt über die Tastatur oder das Handy (beim Texten) zu biegen ist ein gewöhnliches Problem für viele. Diese schlechte Körperhaltung kann zu einem schwachen oberen Rücken, sowie Verspannungen in der Brust führen. Verbessert man seine Körperhaltung nicht, kann dieses Verhalten auf lange Sicht Versteifungen in den Schultern sowie im oberen Rücken verursachen.
Um diese Haltungsprobleme zu korrigieren, wird empfohlen, den Hals sanft zu strecken und dabei das Kinn einzuziehen. Des Weiteren bieten sich, Klimmzüge sowie Brustdehnungen an.